Die Bewerbung muss im Hauptteil die Beschreibung Ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen enthalten. Dabei muss die Darstellung Ihrer Fähigkeiten konsequent auf das Anforderungsprofil des suchenden Unternehmens abgestimmt sein. Denn der Personaleinsteller sucht nicht irgend jemand, sondern jemand mit ganz bestimmten, beschriebenen Qualifikationen und mit bestimmten persönlichen Eigenschaften.
Die Bewerbung muss im Hauptteil die richtige Beschreibung Ihres Werdeganges und Ihrer Tätigkeiten enthalten. Es muss zu sehen sein, dass Sie genau die Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen, die gesucht werden.
Kurzum: Der Personaleinsteller hat ein Anforderungsprofil – Sie haben das passende Qualifikationsprofil. Der Inhalt in Ihrem Bewerbungsschreiben zeigt, dass beides (weitestgehend) deckungsgleich sein.
Anschreiben Bewerbung Hauptteil Struktur und Inhalt:
1. Kurze rhetorische Frage als Übergang.
2. Beschreibung IhrerAusbildung, soweit sie für die Stelle erforderlich ist.
3. Beschreibung eigener Fähigkeiten als „Beweis“, dass Sie über die geforderten Kompetenzen, Fähigkeiten, Kenntnisse und Persönlichkeitsmerkmale (Eigenschaften) verfügen.
4. Beweis, dass Sie fehlende Fähigkeiten kompensieren können.
5. Beschreibung der Situation / Motivation für die Bewerbung.
Vor Jahren bin auf einer Website der Unternehmensberatung Kienbaum darauf gestoßen. DArin wurde das Anschreiben eines Bewerbers gelobt, der den Hauptteil seines Bewerbungsschreibens mit einer rhetorischen Frage begonnen hatte.
Ich muss gestehen, dass ich bis heute noch auf keine elegantere, effizientere Art des Übergangs zum Hauptteil gestoßen bin.
- Gute Fragen zur Überleitung in den Hauptteil sind optional:
„Welchen Nutzen werden Sie haben, wenn Sie mir Ihr Vertrauen schenken?“
„Welche Qualifikationen bringe ich mit, um für Sie erfolgreich tätig zu sein?“
„Was qualifiziert mich für diese Aufgabe?“
„Was können Sie von mir erwarten?“
Fragen dieser Art sind eine wunderbare Brücke von der Einleitung in den Hauptteil. Es entsteht kein Bruch, da die Frage die Naht zwischen Einleitung und Hauptteil ganz natürlich schließt.
Weiterhin wirkt eine solche Frage als Aufmerksamkeitsverstärker für den Leser. Sie baut positive Spannung auf; derjenige, der die Frage liest, ist gespannt, welcher „Beweis“ nun angetreten wird.
Anschließend sollte man kurz seine Ausbildung anführen – sofern diese genau passt. Ansonsten können Sie sofort Ihre Tätigkeiten beschreiben, die in Übereinstimmung mit den Tätigkeiten stehen, die das Unternehmen sucht. So „beweisen” Sie quasi, dass Sie den Anforderungen des Unternehmens voll entsprechen. Dies zu tun ist ein absolutes Muss!
Beschreibung eigener Fähigkeiten und Kenntnisse
Nachdem Sie Ihre Tätigkeiten beschrieben haben, sollten Sie etwas über Ihr Können sagen, über Ihren Arbeitsstil und über Ihr Fachwissen.
Aber, um es nochmals zu sagen: Hüten Sie sich vor nacktem Eigenlob, denn Eigenlob stinkt.
„Meine Stärken sind hohe Motivation, Flexibilität, Kommunikationsstärke“. „Ich bin innovativ und dynamisch“ sind substanzlose, klischeehafte Floskeln und nichts weiter. Das sind Schlagworte für alles und nichts, bla.bla,bla….
Kein Mensch kann sich unter diesen Modeworten etwas Konkretes zu den realen Fähigkeiten des Schreibers vorstellen.
Schreiben Sie also konkret und beweisen Sie ganz selbstverständlich Ihre Fähigkeiten.
Drei Beispiele
„Ich bin flexibel“ wird ersetzt durch „Als Verkäufer habe ich gelernt flexibel auf Kundenwünsche einzugehen.“
„Ich bin (hoch)motiviert“ wird ersetzt durch „Der Umgang mit Kunden bereitet mir sehr viel Freude.“
“Ich bin kommunikations-stark“ wird ersetzt durch „Als Verkäufer von komplexen Produkten habe ich die Fähigkeit entwickelt auf Kunden offen zuzugehen, ihre Wünsche und ihren Bedarf genau zu analysieren und gemeinsam mit ihnen optimale Lösungen zu entwickeln.“
Weitere Formulierungen, wie Sie Fähigkeiten ohne anzugeben auf ganz natürliche Art beschreiben:
„In der Tätigkeit als …. habe ich mir angeeignet auf selbstständiger Basis Kundenanfragen zu erledigen und gemeinsam im Team Lösungen für spezielle Fälle zu erarbeiten.“
„In meiner bisherigen Tätigkeit als …. ist es erforderlich Kundenwünsche kosten- und termingerecht zu erfüllen.“
Beschreibung einer Entwicklung
Gerade, wenn Sie schon länger im Arbeitsleben stehen, sollten Sie, auch wenn Sie nicht befördert worden sind, einen gewissen Aufstieg, bzw eine Steigerung Ihrer Qualifikationen erkennen lassen.
Beispiel: „Im Verlaufe der Tätigkeit als… habe ich die in meiner Berufsausbildung / im Praktikum gemachten Erfahrungen …..weiter ausgebaut.“
„Nach dem Wechsel von meinem Ausbildungsbetrieb zur Fa A. habe ich breite Kenntnisse auf dem Gebiet der Lohnbuchhaltung erworben. Nach dem Wechsel von Fa A zur Fa B. habe ich mich dort auf ….spezialisiert.“
Beschreibung allgemeiner Methodenkompetenz (Global Skills)
Nahezu in jedem Beruf braucht man neben speziellen fachlichen Fähigkeiten auch sogenannte universelle Kompetenzen zur Lösung von Aufgaben und Problemen. Insgesamt kann man das so formulieren:
„In der Tätigkeit als…. habe ich auch gelernt technische Probleme schnell zu analysieren, sowie ziel- und kostengerechte Lösungen auch bei komplexen Projekten alleine aber auch gemeinsam im Team zu erarbeiten und konsequent qualitäts- und termingerecht umzusetzen.“
Wenn Sie nicht oder kaum über spezifisch geforderte Kenntnisse verfügen, können Sie versuchen, dies durch eine breite Darlegung Ihrer Methodenkompetenz zu kompensieren.
Beispiel: „Nicht zuletzt …. “ alternativ „In vielen Jahren.. habe ich mich daran gewöhnt / habe ich mir erarbeitet, auftretende Störungen und Probleme schnell zu analysieren. Daher bin ich in der Lage, ziel- und kostengerechte Lösungen – bei komplexen Projekten soweit erforderlich auch gemeinsam im Team – zu erarbeiten. Weiter bin ich es gewohnt die notwendigen Arbeitschritte auszuwählen, sie in eine vernünftige Priorität zu bringen und sie dann so abzuarbeiten, dass das jeweilige Ziel konsequent qualitäts- und termingerecht erreicht wird.“
Beschreibung des Leistungsniveaus
Schreiben Sie ehrlich auf welchem Niveau Ihre konkreten fachlichen Fähigkeiten stehen. Übertreibungen sind völlig fehl am Platz, da Sie vielleicht eine Probearbeit oder einen praktischen Test im Vorstellungsverfahren absolvieren müssen. Da können Sie sich nur blamieren, wenn Sie Ihre Fähigkeiten übertrieben optimistisch angepriesen haben.
Beschreibung der Fähigkeiten und Kenntnisse
Beschreibung für erste oberflächliche Kenntnisse:
„Die Tätigkeit als… erlaubte mir erste Einblicke in…“
„Als Praktikant habe ich erste Erfahrungen als …….(Lagerist) … gesammelt.“
Beschreibung geringe Kenntnisse:
„In der Arbeit mit MS-Office, Excel und Powerpoint verfüge ich über Grundkenntnisse.“
Beschreibung noch knapp unter durchschnittlicher Kenntnisse:
„In der Arbeit mit dem Buchhaltungsprogramm XY verfüge ich über gute Grundkenntnisse.“
Beschreibung guter und sehr guter Kenntnisse:
„MS-Office, Excel und Powerpoint beherrsche ich.“
„Das Arbeiten mit MS-Office, Excel und Powerpoint ist mir (voll) vertraut.“
Beschreibung fehlender Kenntnisse und Ausbildungen
Geforderte fehlende Fähigkeiten und Kenntnisse verschweigt man schamhaft – was mit Abstand die schlechtere Lösung ist, oder man versucht sie glaubhaft zu kompensieren.
„Allem Neuen stehe ich sehr aufgeschlossen gegenüber,
– so dass sich auch die noch erforderlichen Kenntnisse in Buchführung schnell erlernen werde
– so dass ich mir auch die noch erforderlichen Kenntnisse in der Buchhaltung schnell aneignen werde.“
oder
„Da es mir wichtig ist, gute Qualität zu erzielen, setze ich alles daran, die noch fehlenden Kenntnisse in ….rasch aufzuholen.“
Beschreibung der Motivation
Es ist durchaus von Nutzen, auch etwas über seine Motivation, seine Freude an der Arbeit mitzuteilen. Das erzeugt eine ganz andere Stimmung beim lesenden Personaler, wenn Sie ihm schreiben:
„Alle diese Tätigkeiten und Aufgaben bereiten mir viel Freude.“
„Speziell Verkaufs- und Verhandlungsgespräche mit den Kunden erlebe ich immer wieder als tief befriedigende Tätigkeit.“
„Insbesondere …………….die Tätigkeit ….. erledige ich sehr gerne.“
„In diesem Schnupperpraktikum habe ich gemerkt, dass mir der Umgang mit anderen Menschen sehr liegt.“
Und zum Schluss ein guter Abschluss des Anschreibens